Chilisorten? Paprika, Chili, Pfefferoni, Pepperoni, Peperoncini, Hot Peppers – verschiedene Wörter mit gleicher Bedeutung
Meinen wir Chilisorten wenn wir Chili, Pfefferoni oder Paprika sagen? Gemeint ist botanisch gesehen immer das gleiche. Eine Pflanze der Gattung Capsicum. Es werden innerhalb der Gattung Capsicum 5 Hauptarten (die kultiviert werden) unterschieden:
Capsicum annuum
Diese ist die meist verbreitete Paprika-Sorte. Der normale Gemüsepaprika in allen Farben, sowie Jalapenos, Kirschpaprika und die normalen “Pizzapfefferoni” sind Vertreter dieser Art. Natürlich gehören noch viele, viele Sorten mehr dazu. Um zu unterscheiden wird meist nur mehr die allgemeine Wuchsform der Früchte genannt und nicht mehr die einzelnen Sorten. Da strenggenommen beim selben Ausgang nach ein paar Generationen auf verschiedenen Anbauflächen neuen Sorten entstehen. Einkreuzungen durch Insekten oder Mutation machen dies möglich. Die Gattung capsicum annuum lässt sich sehr gut in unserem Klima kultivieren. Die Kulturzeit der Pflanzen ist relativ kurz und das Gewächs hat bei einigermaßen guter Pflege üppige Erträge.
Diese Art lässt sich sehr gut im Freiland anbauen.
- das hier ist die meist verbreitete Paprika-Sorte. Der normale Gemüsepaprika in allen Farben, Jalapenos, Kirschpaprika und die normalen “Pizzapfefferoni” sind vertreter dieser Art.
- das hier ist die meist verbreitete Paprika-Sorte. Der normale Gemüsepaprika in allen Farben, Jalapenos, Kirschpaprika und die normalen “Pizzapfefferoni” sind vertreter dieser Art.
Capsicum frutescens
Sie ist eine ebenfalls sehr verbreitete Sorte. Jedoch hauptsächlich im amerikanischen und asiatischen Raum. Die weltbekannte Chilisorte Tabasco ist eine capsicum frutescens. Thai Chilis und Piri-Piri gehören ebenfalls zu dieser Art. Die Früchte sind in der Regel doppelt so scharf wie die capsicum anuum Art. Blüten und Früchte wachsen aufrecht in die Luft. Die Früchte lassen sich im Ganzen sehr gut trocknen und können dann als Gewürz genommen werden. So kann man die scharfen Schoten sehr gut dosieren.
Diese Sorte lässt sich genauso wie die capsicum annuum sehr gut bei uns im Freiland anbauen.
- man kann gut erkennen, wie die Schoten senkrecht nach oben wachsen. Selbst wenn sie reif werden, bleiben diese so stehen.
- Kurz vorm Umfärben auf rot. Manchmal verändert sich die Farbe damit sich die Pflanze gegen die aggressive Sonne schützen kann.
Capsicum baccatum
Capsicum Baccatum ist eine eher exotische Sorte. Wird in Europa nicht wirklich im großen Stil angebaut. Obwohl sie einen sehr guten, leicht säuerlichen, fruchtigen Geschmack haben. Sie werden auf Grund der langen Reifezeit der Schoten und der späten Blütenansätze bei uns eher gemieden. In meinem Anbau sind diese, sowie alle anderen Haupt-Pflanzen-Arten ein fixer Bestandteil. Sie funktionieren zwar auch relativ gut im Freiland. Aber noch besser wachsen sie in großen Töpfen, da unter Tags die Temperatur der Erde höher ist als einfach so im Beet. Das ist gerade am Anfang der Saison sehr wichtig.
- Zu Anfang wachsen die unreifen Schoten nach oben. Sobald diese dann reif werden, drehen sie sich nach unten.
- Gut zu erkennen: Lemon Drops, einer der Bekanntesten Chilis dieser Chilisorten. Gelb wie Zitronen und wachsen wie ein Tropfen nach unten.
Capsicum chinense
Sie produzieren die schärfsten Schoten unter allen Arten. Alle bisherigen Weltrekordhalter kamen und kommen von diesen Chilisorten. Diese Art unterscheidet sich meiner Meinung nach am Meisten zu den anderen. Sie wachsen sehr buschig und kompakt. Die Pflanzen brauchen an sich wesentlich mehr Wärme als die anderen Sorten und sie setzen tausende Knospen an. Die Früchte sind zwar teuflisch scharf aber dafür auch sehr aromatisch, fruchtig und erinnern an karibische Früchte.
Habaneros, Bhut Jolokias und Red Scorpions sind die Flagschiffe dieser Sorte.
- Gedrungener Wuchs, viele Schoten, große Blätter. Die schwierigsten Chilisorten gedeihen nur mit richtiger Pflege.
- Viele Verzweigungen und in jeder Ast Gabel eine Knospe. Die Pflanze kann bei richtiger Pflege tausende Schoten ansetzen.
Capsicum pubescens
Bei uns oft auch Baum Chili oder Rocoto genannt. Die einzige winterharte Chili, blöderweise aber nur mittelamerikanische Winter mit Plus Graden. Einen europäischen Winter halten diese Chilis nicht aus. Die Früchte haben einen eigenen Geschmack und brauchen mildere Nächte und sollten eher im Halbschatten stehen. Ein Überwintern im Haus (kühl und hell) bringt bei diesen Pflanzen in den Folgejahren oft ein Vielfaches an Ertrag. Die Pflanze hat nicht nur ein Fell, auch die Kerne der Früchte sind im Gegensatz zu den Kernen anderer Arten schwarz.
- Ich habe es leider nicht geschafft erfolgreich diese Pflanzen zu kultivieren. Anscheinend ist die pannonische Sonne doch zu erdrückend für die eher ans Kühle gewohnte Chilisorte.
- Man kann sehr leicht die Härchen auf den Blättern erkennen.